EU-Ratsvorsitz prüft europaweites Mindestalter für Social Media
Die EU erwägt unter dänischer Ratspräsidentschaft die Einführung eines einheitlichen Mindestalters für soziale Medien. Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung unterstützt Zugangsbeschränkungen für Minderjährige. Die Initiative könnte auch Auswirkungen auf die Schweizer Medienpolitik haben.
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Dänemark treibt Regulierungsdebatte zum Jugendschutz voran
Die Europäische Union erwägt strengere Regelungen für die Nutzung sozialer Medien durch Minderjährige. Unter der dänischen EU-Ratspräsidentschaft soll nun die Einführung eines einheitlichen Mindestalters geprüft werden - eine Initiative, die auch für die Schweiz relevant werden könnte.
"Wir sehen, wie soziale Medien unsere Kinder und unser Wohlbefinden beeinflussen", erklärt die dänische Europaministerin Marie Bjerre. Der digitale Bereich sei einer der wenigen, in dem zusätzliche Regulierung notwendig erscheine.
Deutliche Mehrheit für Altersbeschränkungen
Eine aktuelle Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Yougov in Deutschland zeigt die breite Unterstützung in der Bevölkerung: Über 70 Prozent befürworten Zugangsbeschränkungen für Plattformen wie Facebook, Instagram oder TikTok.
- 57% sprechen sich für ein Mindestalter von 16 Jahren aus
- 16% plädieren sogar für eine Beschränkung ab 18 Jahren
Technische Umsetzung in Vorbereitung
Die Europäische Kommission entwickelt bereits eine Verifizierungs-App, die Onlineplattformen bei der Alterskontrolle unterstützen soll. Diese technische Lösung könnte ein wichtiger Baustein für die praktische Umsetzung der Zugangsbeschränkungen werden.
Australien als Vorbild
Besondere Beachtung verdient das australische Modell, das bereits ein Mindestalter von 16 Jahren für die Nutzung sozialer Medien festgelegt hat. Diese Regelung könnte als Orientierung für eine europäische Lösung dienen.
Kontroverse Diskussion
Während Befürworter auf das Suchtpotenzial und die Notwendigkeit des Jugendschutzes verweisen, warnen Kritiker vor einer Überregulierung. Sie argumentieren, dass Verbote die Attraktivität dieser Plattformen für Jugendliche noch steigern könnten.
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