UN-Flüchtlingshilfswerk streicht 5.000 Stellen wegen Finanzierungskrise
Das UNHCR muss aufgrund einer schweren Finanzierungskrise weltweit 5.000 Stellen abbauen. Die Kürzungen führen zu massiven Einschnitten bei Hilfsprogrammen für Flüchtlinge.

UNHCR-Hauptquartier in Genf: Dramatische Personalkürzungen erschüttern die internationale Flüchtlingshilfe
Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sieht sich gezwungen, aufgrund drastisch reduzierter Finanzierungszusagen weltweit etwa 5.000 Mitarbeiterstellen abzubauen. UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi bestätigte in Genf, dass damit ein Viertel des gesamten Personals betroffen ist.
Dramatischer Einschnitt in der Flüchtlingshilfe
Die finanzielle Situation des UNHCR hat sich deutlich verschlechtert. Zum Jahresende werden der Organisation voraussichtlich nur noch 3,9 Milliarden Dollar (3,3 Milliarden Euro) zur Verfügung stehen - eine Reduktion um etwa 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung steht in direktem Zusammenhang mit der zunehmend angespannten internationalen Situation in Krisenregionen.
Einschneidende Konsequenzen für Hilfsprogramme
Die Kürzungen haben bereits zu konkreten Einschnitten geführt:
- Einstellung von Programmen für Folteropfer
- Schließung von Schulen
- Reduzierung von Lebensmittel- und Finanzhilfen für Geflüchtete
Kritische internationale Entwicklungen
Während die aktuellen Konflikte im Nahen Osten die Situation verschärfen, weist Grandi darauf hin, dass die gegenwärtige Asylpolitik in den USA und die Debatten in Europa teilweise nicht mit internationalem Recht vereinbar sind. Dies erinnert an ähnliche strukturelle Probleme in anderen Regionen.
Besonders bemerkenswert ist, dass die Mehrheit der 122 Millionen Geflüchteten und Vertriebenen nicht in wohlhabenden Ländern Nordamerikas oder Europas, sondern in ärmeren Nationen Zuflucht gefunden haben.
Lukas Huss
Zürcher Journalist, berichtet seit 10 Jahren über die Schweizer öffentliche Politik, lokale Regierungsführung und Fragen der direkten Demokratie.