Schweizer Börse: SMI unter Druck trotz EZB-Zinspause
Der Schweizer Aktienmarkt gerät trotz stabiler EZB-Zinspolitik unter Druck. Novartis-Aktien belasten nach Goldman Sachs-Empfehlung, während internationale Märkte gemischte Signale zeigen.

Händler an der Schweizer Börse verfolgen die Kursentwicklung nach der EZB-Zinsentscheidung
Der Schweizer Leitindex SMI verzeichnete am Freitag einen Rückgang von 0,80 Prozent auf 12193,86 Punkte, während sich der EuroStoxx 50 kaum bewegte. Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die Leitzinsen unverändert zu lassen, sorgte zunächst für Beruhigung an den Märkten.
Novartis belastet Schweizer Aktienmarkt
Besonders die deutlichen Kursverluste bei Novartis belasteten den SMI. Die Aktien des Pharmakonzerns fielen als Schlusslicht um fast drei Prozent, nachdem Goldman Sachs eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen hatte. Diese negative Entwicklung steht im Kontrast zu den allgemein positiven Liquiditätszuflüssen an den Märkten.
Internationale Märkte im Fokus
Der britische FTSE 100 verzeichnete einen leichten Rückgang von 0,15 Prozent auf 9.283,29 Punkte. Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners betonte die höhere Vorsicht europäischer Anleger im Vergleich zu den USA, wo neue Rekordstände erreicht wurden. Die Entwicklung der europäischen Börsen zeigt sich dennoch robust, gestützt durch positive US-Inflations- und Arbeitsmarktdaten.
Technologiesektor mit positiven Signalen
Bemerkenswert war die Performance von Prosus, die ein neues Rekordhoch erreichten und mit einem Plus von 0,7 Prozent schlossen. Der Erfolg basiert auf der starken Entwicklung der Tencent-Beteiligung, die laut Bloomberg Intelligence im Bereich der Künstlichen Intelligenz besser positioniert ist als der Konkurrent Alibaba.
"In Europa ist die Vorsicht vor Rückschlägen weiterhin deutlich höher als in den USA", kommentiert Thomas Altmann von QC Partners.
Lukas Huss
Zürcher Journalist, berichtet seit 10 Jahren über die Schweizer öffentliche Politik, lokale Regierungsführung und Fragen der direkten Demokratie.