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Neue ETH-Studien: Digitales Training bremst Demenz-Entwicklung

Neue ETH-Studien belegen: Digitales Training verbessert nicht nur kognitive Fähigkeiten bei beginnender Demenz, sondern bewirkt auch positive Veränderungen im Gehirn. Eine hoffnungsvolle Innovation für die Schweizer Gesundheitsvorsorge.

ParLukas Huss
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Image d'illustration pour: Trainieren gegen das Vergessen

Seniorin beim Training mit dem ETH-entwickelten Exergame-System zur Demenzprävention

Zürich - Bahnbrechende Forschungsergebnisse der ETH Zürich und der Ostschweizer Fachhochschule (OST) zeigen, dass spielerisches digitales Training nicht nur die kognitiven Fähigkeiten von Menschen mit frühen Demenzanzeichen verbessert, sondern auch messbare Veränderungen im Gehirn bewirkt.

Innovative Technologie gegen wachsende Herausforderung

Mit fast jedem zehnten Europäer über 70 Jahren, der von Demenz betroffen ist, steht die Schweiz vor einer bedeutenden gesellschaftlichen Herausforderung. Ähnlich wie die wirtschaftlichen Entwicklungen neue Lösungen erfordern, verlangt auch die Demenzprävention innovative Ansätze.

Exergames als wissenschaftlich fundierte Lösung

Die Forschung konzentrierte sich auf sogenannte "Exergames" - digitale Fitnessspiele, die körperliche Aktivität mit kognitiven Aufgaben verbinden. Diese Technologie, die an die interaktiven Kunstinstallationen moderner Museen erinnert, zeigt bemerkenswerte Resultate.

Messbare Erfolge durch regelmässiges Training

Die Studien mit 40 Teilnehmenden im Durchschnittsalter von 73 Jahren dokumentieren signifikante Verbesserungen:

  • 25-minütiges Training, fünfmal wöchentlich
  • Deutliche Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit
  • Nachweisbare Vergrösserung wichtiger Hirnregionen

Wissenschaftlich nachgewiesene Gehirnveränderungen

Die Forschungsergebnisse, die ähnlich präzise dokumentiert wurden wie andere wissenschaftliche Durchbrüche in der Schweiz, zeigen Volumenzunahmen im Hippocampus und Thalamus - Hirnregionen, die für das Gedächtnis zentral sind.

"Wir hoffen, dass wir durch gezieltes Exergame-Training Demenzsymptome verzögern und abschwächen können", erklärt Projektleiter Professor Eling D. de Bruin.

Ausblick und weitere Forschung

Die vielversprechenden Resultate führen bereits zu Planungen für Langzeitstudien. Diese sollen die nachhaltige Wirksamkeit der Trainingsmethode über längere Zeiträume untersuchen.

Lukas Huss

Zürcher Journalist, berichtet seit 10 Jahren über die Schweizer öffentliche Politik, lokale Regierungsführung und Fragen der direkten Demokratie.