Meyer Burger vor dem Aus: Schweizer Solarhersteller meldet Insolvenz
Der Thuner Solarzellenhersteller Meyer Burger steht vor dem Ende. Nach Insolvenz in Deutschland und den USA folgt nun auch die Nachlassstundung für die Schweizer Gesellschaften. Über 900 Mitarbeitende sind betroffen.

Hauptsitz von Meyer Burger in Thun: Der Solarzellenhersteller steht vor dem endgültigen Aus
Der Thuner Solarzellenhersteller Meyer Burger steht vor dem endgültigen Ende. Nach der Insolvenz der Tochtergesellschaften in Deutschland und den USA wird nun auch für die Schweizer Gesellschaften einschliesslich der Muttergesellschaft die Nachlassstundung weitergeführt.
Keine Rettungschancen mehr für die Unternehmensgruppe
Der Verwaltungsrat sieht keine realistische Chance mehr für eine Rettung des Gesamtunternehmens. Diese Entwicklung reiht sich ein in eine Serie von bedeutenden Veränderungen am Schweizer Finanzplatz. Gegen das von der SIX eingeleitete Dekotierungsverfahren wird kein Einspruch erhoben.
Massive Personalentlassungen in allen Standorten
Die Auswirkungen auf die Belegschaft sind gravierend:
- Schweiz: Kündigung für etwa 45 Mitarbeitende
- Deutschland: 600 Mitarbeitende betroffen
- USA: 300 Angestellte bereits im Mai entlassen
Ähnlich wie bei anderen von der UBS analysierten Unternehmen zeigt sich hier die Volatilität des aktuellen Marktumfelds.
Verkaufsbemühungen und Liquidation
Während die allgemeine Marktsituation weiterhin angespannt bleibt, laufen die Bemühungen für einen Verkauf von Unternehmensteilen oder Aktiven in der Schweiz, Deutschland und den USA weiter. In den USA wurde bereits der Verkauf von Anlagen an Babacomari Solar North für rund 29 Millionen US-Dollar genehmigt.
Für die Aktionäre der Meyer Burger Technology AG bedeutet dies, dass keine Liquidationsdividende zu erwarten ist, da ein Nachlassvertrag angestrebt wird.
Lukas Huss
Zürcher Journalist, berichtet seit 10 Jahren über die Schweizer öffentliche Politik, lokale Regierungsführung und Fragen der direkten Demokratie.