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Julius Bär verzeichnet Gewinnrückgang durch Signa-Altlasten und Kreditbereinigungen

Die Schweizer Privatbank Julius Bär verzeichnet im ersten Halbjahr 2025 einen Gewinnrückgang von 35% auf 295 Millionen Franken. Hauptgründe sind Kreditwertberichtigungen und die Nachwirkungen der Signa-Pleite, während das Kerngeschäft solide Neugeldzuflüsse verzeichnet.

ParLukas Huss
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Julius Bär verzeichnet Gewinnrückgang durch Signa-Altlasten und Kreditbereinigungen

Hauptsitz der Bank Julius Bär in Zürich

Deutliche Gewinneinbusse im ersten Halbjahr 2025

Die renommierte Schweizer Privatbank Julius Bär muss einen markanten Gewinnrückgang von 35 Prozent auf 295 Millionen Franken im ersten Halbjahr 2025 verbuchen. Die Hauptgründe für diese Entwicklung sind substanzielle Wertberichtigungen auf Kredite sowie Belastungen aus strategischen Geschäftsanpassungen.

Wesentliche Belastungsfaktoren

Zwei zentrale Faktoren belasten das Halbjahresergebnis besonders:

  • Wertberichtigungen auf Hypotheken und andere Kredite in Höhe von 130 Millionen Franken
  • Einmalbelastung von 99 Millionen Franken aus der Veräusserung des Brasilien-Geschäfts

Bereits Anfang 2024 hatte das Institut Netto-Kreditverluste von 606 Millionen Franken offenlegen müssen, hauptsächlich im Zusammenhang mit der Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko.

Operative Verbesserungen und strategische Massnahmen

Trotz der Belastungen zeigen sich positive Entwicklungen in der operativen Effizienz. Die bereinigte Aufwand-Ertragsquote verbesserte sich auf 68,2 Prozent, verglichen mit 71,0 Prozent in der Vorjahresperiode.

Der neue CEO Stefan Bollinger implementiert ein umfassendes Restrukturierungsprogramm, das unter anderem folgende Massnahmen umfasst:

  • Gezielte Kostensenkungen
  • Personalabbau von circa 400 Stellen
  • Strategische Neuausrichtung des Kreditgeschäfts

Vermögensentwicklung und Neugeldzuflüsse

Im Kerngeschäft der Vermögensverwaltung verzeichnete Julius Bär solide Zuflüsse von 7,9 Milliarden Franken, was einer annualisierten Wachstumsrate von 3,2 Prozent entspricht. Die verwalteten Vermögen sanken allerdings aufgrund von Währungseffekten auf 483 Milliarden Franken (Ende 2024: 497 Milliarden).

Besonders erfreulich entwickelten sich die Zuflüsse aus den Kernmärkten:

  • Hongkong
  • Singapur
  • Deutschland
  • Grossbritannien

Lukas Huss

Zürcher Journalist, berichtet seit 10 Jahren über die Schweizer öffentliche Politik, lokale Regierungsführung und Fragen der direkten Demokratie.