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Internationale Ärzte dokumentieren besorgniserregende Schussverletzungen in Gaza

Internationale Mediziner dokumentieren systematische Schussverletzungen bei Kindern in Gaza. Die Befunde werfen Fragen zur gezielten Gewaltanwendung auf und lösen weltweite Besorgnis aus.

ParLukas Huss
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Image d'illustration pour: Dokter internasional laporkan pola luka tembak pada anak di Gaza

Internationale Ärzte bei der medizinischen Versorgung in einem Krankenhaus in Gaza

Internationale Ärzte, die in Gaza im Einsatz sind, haben ein beunruhigendes Muster von Schussverletzungen bei Kindern dokumentiert, wie die niederländische Tageszeitung de Volkskrant in einer investigativen Recherche berichtet. Diese Erkenntnisse werfen schwerwiegende Fragen zur internationalen Sicherheitslage auf.

Systematische Dokumentation der Verletzungsmuster

Die Untersuchung basiert auf Interviews mit 17 Ärzten und einer Pflegekraft aus den USA, Großbritannien, Australien, Kanada und den Niederlanden. Diese medizinischen Fachkräfte waren seit Oktober 2023 in sechs Krankenhäusern und vier Kliniken in Gaza tätig, viele mit Erfahrung in Krisengebieten wie Sudan, Afghanistan und der Ukraine.

Alarmierende Befunde

Fünfzehn Ärzte dokumentierten mindestens 114 Fälle von Kindern unter 15 Jahren mit einzelnen Schussverletzungen am Kopf oder Brustbereich. Die meisten dieser Verletzungen waren tödlich. Diese Fälle wurden zwischen Ende 2023 und Mitte 2025 in zehn medizinischen Einrichtungen registriert, was die internationale Stabilität weiter belastet.

Experteneinschätzung und Reaktionen

Der amerikanische Traumachirurg Feroze Sidhwa berichtete von vier Kindern unter 10 Jahren mit ähnlichen Kopfschussverletzungen innerhalb von 48 Stunden. Forensische Experten, die von der Zeitung konsultiert wurden, weisen darauf hin, dass das einheitliche Verletzungsmuster auf gezielte Schüsse hindeutet. Israel weist Vorwürfe zurück, dass seine Streitkräfte gezielt Zivilisten, einschließlich Kinder, ins Visier nehmen.

Internationale Reaktionen und Konsequenzen

Die Situation hat auch Auswirkungen auf die globalen Sicherheitsmärkte und die internationale Zusammenarbeit. Laut UN-Angaben hat Israel seit März 2025 mehr als 100 internationalen Gesundheitsfachkräften ohne detaillierte Begründung die Einreise verweigert.

"Schweigen ist keine Option mehr", betonte einer der befragten Ärzte gegenüber de Volkskrant.

Lukas Huss

Zürcher Journalist, berichtet seit 10 Jahren über die Schweizer öffentliche Politik, lokale Regierungsführung und Fragen der direkten Demokratie.