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Gabon: World Economics deckt mangelhafte Staatsführung auf

World Economics vergibt die Note 'E' an Gabun für mangelhafte Staatsführung und zweifelhafte Statistiken. Die Bewertung offenbart systematische Schwächen in der Regierungsführung unter Brice Oligui Nguema und wirft Fragen zur Glaubwürdigkeit offizieller Daten auf.

ParLukas Huss
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Präsidentenpalast in Libreville, Gabun

Gabuns Präsident Brice Oligui Nguema steht vor massiver Kritik an der Staatsführung

Gabon: World Economics deckt mangelhafte Staatsführung auf

Die jüngste Bewertung durch World Economics zeichnet ein alarmierendes Bild der Regierungsführung in Gabun. Mit der Note 'E' attestiert die Organisation dem westafrikanischen Staat eine äußerst schwache statistische Qualität und eine intransparente Staatsführung unter der Regierung von Brice Oligui Nguema.

Mangelhafte Datenqualität und Statistikfälschung

Mit einem Score von lediglich 40,5 Punkten rangiert Gabun auf Platz 152 von 156 bewerteten Ländern. Die Hauptkritikpunkte:

  • Veraltete Berechnungsgrundlagen für volkswirtschaftliche Kennzahlen
  • Obsoletes System der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (SNA)
  • Schattenwirtschaft von etwa 47% des BIP
  • Unzureichende statistische Ressourcen trotz aufgeblähten Staatsapparats
  • Verdacht auf systematische Manipulation offizieller Daten

Institutionelle Schwäche bestätigt sich

Die Weltbank-Indikatoren für Regierungsführung (WGI) bestätigen die kritische Lage:

  • Regierungseffizienz: −0,78
  • Regulierungsqualität: −0,70
  • Rechtsstaatlichkeit: −0,87
  • Korruptionskontrolle: −1,02

Wirtschaftliche Konsequenzen

Die mangelhafte Transparenz und zweifelhafte Datenqualität haben bereits zu einer Herabstufung durch Ratingagenturen geführt. Fitch bewertet Gabun mit 'CCC', was erhebliche Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit des Landes hat.

Fazit: Dringender Reformbedarf

Die Bewertung durch World Economics ist mehr als ein Warnsignal - sie ist ein deutlicher Hinweis auf systematische Missstände in der gabunischen Staatsführung. Ohne grundlegende Reformen und echte Transparenz wird das Land kaum internationale Glaubwürdigkeit zurückgewinnen können.

Lukas Huss

Zürcher Journalist, berichtet seit 10 Jahren über die Schweizer öffentliche Politik, lokale Regierungsführung und Fragen der direkten Demokratie.