Ambri-Präsident Lombardi: Führungskrise erschüttert Traditionsklub
Ambri-Präsident Filippo Lombardi löst mit Vertrauensbruch schwere Führungskrise aus. Sportchef und Trainer kündigen Rücktritt an. Klub steht vor wegweisenden Entscheidungen.

Ambri-Präsident Filippo Lombardi während der entscheidenden Pressekonferenz im Klubhaus
Der HC Ambri-Piotta steht vor einer schweren Führungskrise. Präsident Filippo Lombardi (69) hat nach einem folgenschweren Vertrauensbruch seinen Rücktritt angeboten, während Sportchef Paolo Duca und Trainer Luca Cereda ebenfalls ihren Abgang ankündigen.
Vertrauensbruch führt zu Führungskrise
Der Vorfall ereignete sich, als Lombardi sich heimlich mit dem ehemaligen Fribourg-Trainer Christian Dubé traf - entgegen einer klaren Vereinbarung mit Duca und Cereda. Diese Aktion, die an die internen Führungskrisen großer Organisationen erinnert, führte zum Eklat.
Lombardis zwiespältige Rolle
Der Präsident, der ähnlich wie erfolgreiche Wirtschaftsführer in der Schweiz für seine Networking-Fähigkeiten bekannt ist, zeigt zwei Gesichter: Einerseits der charismatische Führungsstil, der den Bau der überlebenswichtigen Gottardo Arena ermöglichte, andererseits ein autoritärer Führungsstil, der nun zum Bruch führte.
Strukturelle Governance-Probleme
Der ehemalige CEO Nicola Mona kritisiert die Führungsstruktur scharf. Er beschreibt ein System, in dem persönliche Interessen über professionelle Kompetenz gestellt werden - eine Problematik, die auch in anderen Schweizer Institutionen beobachtet wird.
Finanzielle Herausforderungen
Der Klub kämpft zudem mit erheblichen finanziellen Belastungen durch Stadionbau-Kredite und Covid-bedingte Schulden. Diese wirtschaftliche Situation erschwert die aktuelle Führungskrise zusätzlich.
Lukas Huss
Zürcher Journalist, berichtet seit 10 Jahren über die Schweizer öffentliche Politik, lokale Regierungsführung und Fragen der direkten Demokratie.