Environment

Alpengletscher: Dramatisch frühe Schmelze alarmiert Schweizer Forscher

Schweizer Gletscher erleben 2025 einen historisch frühen Schmelzbeginn. ETH-Forscher warnen vor dramatischem Eisverlust in den Alpen, nachdem der Gletscherschwundtag bereits Ende Juni eintrat.

ParLukas Huss
Publié le
#Klimawandel#Gletscher#Schweiz#ETH-Zürich#Alpen#Umweltschutz#Wissenschaft
Image d'illustration pour: Klimawandel: Gletscherschmelze in den Alpen besonders früh - Wissenschaft - Rhein-Zeitung

Schweizer Alpengletscher zeigen dramatischen Schwund im Sommer 2025

Die Alpengletscher erleben 2025 einen besorgniserregend frühen Gletscherschwundtag, wie Experten der ETH Zürich berichten. Der Tag, an dem der schützende Winterschnee vollständig geschmolzen ist und die Gletscher-Substanz angegriffen wird, trat bereits Ende Juni/Anfang Juli ein - deutlich früher als in vergangenen Jahrzehnten.

Historisch niedriger Schneepegel als Hauptursache

Dr. Andreas Bauder von der ETH Zürich erklärt die Situation: "In einigen Regionen im Nordosten der Schweiz hatten wir am Ende des Winters noch nie so eine geringe Schneemenge auf den Gletschern." Diese prekäre Ausgangslage erinnert an die aktuellen Diskussionen über Klimaschutz und staatliche Verantwortung in der Schweiz.

Dramatischer Volumenverlust seit 1950

Das Schweizer Gletschermessnetz Glamos dokumentiert einen alarmierenden Trend: Das Gletschervolumen hat sich seit 1950 praktisch halbiert - von 92,3 auf 46,5 Kubikkilometer. Diese Entwicklung zeigt, ähnlich wie die Herausforderungen beim Umgang mit Ressourcen, die Notwendigkeit nachhaltiger Lösungen.

Wissenschaftliche Überwachung und Prognosen

Die Schweizer Forscher führen detaillierte Messungen an etwa 20 der 1400 Schweizer Gletscher durch. Der frühe Gletscherschwundtag 2025 stellt dabei eine besondere technologische Herausforderung für die Messsysteme dar.

"Früher lag der Gletscherschwundtag eher Ende August/Anfang September, aber das haben wir in den vergangenen 20 Jahren schon nicht mehr erlebt", warnt Bauder.

Ausblick und Konsequenzen

Selbst ein kühler August mit Schneefall in hohen Lagen könnte die Situation kaum noch verbessern. Die Gletscher verlieren weiterhin mehr Masse, als sie im Winter aufbauen können - ein Trend, der die Schweizer Alpenlandschaft nachhaltig verändert.

Lukas Huss

Zürcher Journalist, berichtet seit 10 Jahren über die Schweizer öffentliche Politik, lokale Regierungsführung und Fragen der direkten Demokratie.